Nebenverdienst aus Hobby: Krankenhauspersonal baut mit Temu ein Schmuckgeschäft auf

Ada H. aus Wiesbaden arbeitet in der Krankenhausverwaltung. In ihrer Freizeit ist die 60-Jährige gerne kreativ. Seit sieben Jahren betreibt sie neben ihrer Arbeit ein kleines Unternehmen namens „Bänderwerk“.
„Ich mache Armbänder und seit zwei Jahren auch Schlüsselanhänger“, sagt Ada, die ihren Schmuck auch gerne selbst trägt: „Ich verkaufe meine Produkte auf Kunsthandwerkermärkten, aber auch online. Jeder freut sich über so ein hübsches Geschenk.“
Seit dem Sommer bestellt Ada regelmäßig Materialien wie Kordeln, Holz-, Silikon- und Metallperlen von Temu, um ihre Produkte herzustellen. „Die Qualität ist sehr gut“, sagt sie. „Nichts ist falsch bedruckt oder poliert. Außerdem sind die Produkte, die ich bestelle, immer innerhalb von 14 Tagen bei mir“. Der Preisunterschied ist für sie ausschlaggebend: Früher zahlte sie für ihre Perlen in den örtlichen Kreativläden deutlich höhere Preise. Und noch etwas gefällt ihr an Temu: „Die neuen Produkte. Ich bestelle sie immer sofort, weil sie sonst noch niemand hat.“

Vom Basteln mit ihrem Sohn zur Gründung eines kreativen Unternehmens
Adas Leidenschaft für Perlen und kreatives Arbeiten begann vor 15 Jahren: „Ich bestellte Perlen bei Ebay, um mit meinem Sohn kreativ zu arbeiten. Wir haben gemeinsam Armbänder gebastelt und gewettet, welches sich schneller verkaufen würde: seines oder meines“, erinnert sie sich lachend. Es folgte ein kleiner Laden in der Wiesbadener Innenstadt, dann der Online-Verkauf.
In diesem Jahr bot Ada ihre Perlenkunst auf dem Wiesbadener Ostermarkt und dem Hochheimer Weinfest an. Die Verkäufe waren mal besser und mal schlechter. „In manchen Jahren bin ich mit über 1200 Euro nach Hause gegangen“, berichtet sie stolz. Für die Zukunft plant sie einen Stand auf dem Theatrium, dem größten Stadtfest der hessischen Landeshauptstadt: „Zusammen mit meinen Freunden möchte ich meinen Schmuck in einem neuen Pavillon im Kurpark verkaufen.“

Armbänder, Schlüsselanhänger & mehr
Den Großteil ihrer DIY-Produkte verkauft Ada jedoch online über die Social-Media-Kanäle „Bänderwerk“ auf Instagram und Facebook. Ihre kreativen Werke kosten im Schnitt zwischen vier und acht Euro. Bei der Gestaltung der einzigartigen Armbänder und der Schlüsselanhänger, die sie in Serie produziert, greift Ada gerne die jeweilige Jahreszeit und ihre Feste auf: „Im Winter verwende ich zum Beispiel Motive wie Schnee oder den Weihnachtsmann für die Schlüsselanhänger. Zu Halloween können es auch Perlen mit einem Totenkopf sein“, erklärt sie.
Was ist sonst noch beliebt bei ihren Käufern? „Maritimes ist immer ein Renner“, schließt sie. “Ich habe einmal kleine Papierschiffchen bei Temu bestellt. Diese Produkte wurden sofort verkauft.“ Was gar nicht geht: Kitsch und Vintage. Am liebsten mag Ada fröhliche Farben und Motive wie Blumen und Herzen – „alles, was gute Laune macht“.

„Ich mag die Themen, die Temu vorgibt“
Gelegentlich lässt sich Ada auch von der Konkurrenz inspirieren: „oder von Temu selbst, denn oft gefällt mir die Art und Weise, wie die Farben und Muster in den angebotenen Tabletts zusammengestellt sind, so gut, dass ich sofort etwas daraus machen möchte. Bisweilen ändere ich die Kombinationen auch ab.“ Für einen einzelnen Schlüsselanhänger braucht sie etwa fünf Minuten. „Ich mache auch die Quasten selbst, die ich unten anbringe“, verrät sie.
Dank der erschwinglichen Preise bei Temu – 50 Cent für fünf hochwertige Perlen – investiert Ada für jeden Schlüsselanhänger weniger als einen Euro. Der Rest ist ihr Gewinn. Im Laufe eines Jahres verkauft Ada durchschnittlich 60 Armbänder mit Perlen. In der Vergangenheit hat sie auch andere Techniken angewandt, wie Häkeln, Makramee, Knüpfen und das Einarbeiten von Glas und Edelsteinen. Im Moment plant sie keine neuen Produkte, aber sie probiert trotzdem gerne gelegentlich etwas Neues aus – zum Beispiel Handyketten.
Der größte Vorteil: der Entspannungseffekt
Im Durchschnitt verbringt Ada etwa 10 Stunden pro Woche mit der Herstellung und dem Versand ihrer Produkte – manchmal auch mehr. Dabei braucht sie keine Unterstützung von anderen: „Ich mache alles selbst, keiner macht es mir gut genug“, lacht sie. Was sie an ihrem Nebenjob besonders mag? „Es entspannt mich“, betont Ada: „Vor allem, wenn auf beiden Seiten eine Katze neben mir sitzt.“ Und die 60-Jährige schätzt auch das positive Feedback ihrer Kunden: „Das tut mir einfach gut.“